Eine Autobahn namens Stadtstraße.
Die „Stadtstraße Aspern“ ist in Teilbereichen bis zu 50 Meter breit, vierspurig und an Knotenpunkten sogar mit je einer Begleitstraße pro Richtung geplant. Also eine sechsspurige Straße? Wohl eher die Dimension einer Autobahn. Quer durch den Grüngürtel von Hirschstetten, Aspern und Breitenlee, durch dicht besiedeltes Wohngebiet (Spargelfeldstraße, Quadenstraße, Emichgasse, entlang der S80, Heidjöchl, südlich der Siedlung Pfalzgasse) sowie durch die Anlage der Blumengärten Hirschstetten.
Politik verspricht Entlastung der Ortskerne.
Die „Stadtstraße Aspern“ soll aber in die A23 münden, die bereits aktuell überlastet ist, sodass in Stoßzeiten bereits jetzt ein Rückstau bis über die zukünftige Anbindungsstelle hinaus besteht. Der zusätzlich eingeleitete Verkehr wird sich noch stärker zur Umfahrung des Staus durch die Ortskerne und Wohngebiete wälzen (siehe auch das Video von „Hirschstetten.info“ auf unserer Startseite).
Mythos: Arbeitsplätze.
Die Behauptung, dass mit solchen Bauprojekten zahlreiche Arbeitsplätze geschaffen werden, sind einfach „Fake News“. Der alternative Einsatz der Stadtstraßen-Millionen in den Bau von Sport- und Bildungseinrichtungen oder in den Ausbau der Öffi-Struktur, steigert die kurz- (z.B. mehr erforderliche Bauarbeiter*innen) wie auch die langfristige Arbeitsplatzbeschaffung (z.B. Lehrer*innen) um ein Vielfaches.
Gerade nach Corona brauchen wir diese Art von Arbeitsplatzschaffung mehr denn je. Autobahnen bauen hauptsächlich Maschinen, kaum Menschen.
Das Projekt im Detail.
Anschlussstelle Hirschstetten A23 – Anbindung Quadenstraße
Das neue Kreuzungsplateau „Spange Franz-Fellner-Straße“ (dort wo um die 30 Rehe leben) leitet die Blechlawine aus dem Osten in die bereits überlastete A23 Süd-Ost-Tangente. In die andere Richtung zieht man ein Asphaltband quer durch Wohn- und Erholungsgebiete nach Niederösterreich und damit die Kaufkraft aus Wien ab. Verkaufen will man uns das Gegenteil.
Im Kreuzungsbereich mit der Süßenbrunnerstraße führt die Stadtstraße ca. 2,5 m über dem derzeitigen Niveau + Höhe des Lärmschutzes an den Fenstern der Bewohner*innen vorbei.
Spargelfeldgasse / Quadenstraße / Friedhofsweg / Emichgasse
Hier befindet sich der Hotspot des „Projekts“. In diesem Bereich befinden sich zwei Kindergärten, Kinderspielplätze sowie die unmittelbar anliegende Claretiner-Siedlung. Erst bei der Spargelfeldgasse taucht die Autobahn in ein pompöses Tunnelportal. Die Zu- und Abfahrt zur Stadtstraße soll nämlich über Quadenstraße / Am Friedhof erfolgen. Die Lärmbelastung durch das Portal, die Belastungen in der Bauphase und der Stau im Wohngebiet sind vorprogrammiert.
Und die Kinder bekommen unmittelbar den Feinstaub der Autobahn ab, der auch ihre Blut-/Hirnschranke überwinden und ihre Gesundheit damit schwer zu schädigen vermag.
Oberes und unteres Hausfeld
Das obere und untere Hausfeld soll weiter ausgebaut werden. Der Vorbote ist eine Autobahn-Schleife quer durchs Gemüse. Weitere Tunnelportale sowie Entwässerungsanlagen und die Trasse wenige Meter an Balkonen der Heidjöchl-Siedlung vorbei.
Anschlussstelle Spange S1 Seestadt
Am Ende der Stadtstraße, die durch die Gemeinde Wien umgesetzt werden soll und deren Kosten in der Planungsphase von 231 Millionen auf aktuell 460 Millionen Euro explodiert sind (und wahrscheinlich bei 600 Millionen für 3,2 km landen werden), geht direkt in die durch die ASFINAG (Bund) finanzierte Spange S1 Seestadt Richtung Raasdorf über. Vorbei an der „Smart City Seestadt“, die als Vorzeigeprojekt in Europa „autofrei, bzw. autoreduziert“ geplant wurde.
Internationaler Schwerverkehr kann keine Entlastung bringen.
Vorbei an der neu gebauten Seestadt und weiter Richtung Raasdorf wird in Kombination mit dem weiteren Teilstück „Spange S1 Seestadt“ eine Verbindung zur geplanten S8 geschaffen. Diese Route würde zur frequentiertesten Transitschneise aus dem Osten werden.
Die Stadtstraße und Anschlussautobahnen betreffen tausende Bewohner*innen der Donaustadt und sind somit der größte Einschnitt seit der Errichtung der A23.
Die Trasse soll die S1 und in weiterer Folge auch die S8 mit der A23 verbinden. Das heißt, dass der komplette Transitverkehr aus dem Osten (Bratislava, Ukraine etc.) durch Hirschstetten und Aspern auf die A23 geleitet werden soll. Jeder weiß, dass auf der Tangente nichts mehr geht und die Lenker ihre Fahrzeuge wieder vom Transitband ableiten werden und die Ortskerne und Gebiete, die entlastet werden hätten sollen, noch mehr verstauen werden. Das wird aber von offizieller Seite verschwiegen.
Umweltverträglichkeitsprüfung
Zahlreiche Bürger*innen brachten Ihre Einwendungen in das Verfahren ein.